Mit einer ehrenvollen 1:3-Niederlage gegen den Bundesligadritten aus Bingen, verabschiedeten sich die Damen des TSV im Halbfinale aus dem Pokal-Wettbewerb Final4 in Berlin.
Wie so oft, war Tinka diejenige, die mit ihrem 3:2 gegen Hana Matelova für den Ehrenpunkt der Schwabhauser sorgte. Aber auch Baka und Eva gaben sich nicht kampflos geschlagen und konnten gegen die jeweils klar favorisierten Yaping Ding (13:4-Bilanz im vorderen Paarkreuz der 1. Liga!) und Yuan Wan (zuletzt 6 Einzelsiege in der 1. Bundesliga) jeweils einen Satz gewinnen.
Das Finale gewann dann der ttc berlin eastside (im Halbfnale 3:0/9:0 gegen den TV Busenbach) gegen TTG Bingen mit 3:1, wobei einige Einzel wesentlich knapper verliefen, als man das im Vorhinein vermuten durfte. Trotzdem natürlich herzliche Gratulation nach Berlin zur Wiederholung des Vorjahres-Sieges!
Und hier nun der Spielbericht von Harry Dannhauer zum Halbfinale gegen die TTG Bingen:
Mit dem Wissen, dass zwar Bingen der Favorit ist, wir aber nicht völlig ohne Aussicht auf Erfolg waren (wenngleich mit einem relativ geringen Quotienten), traten wir die Reise nach Berlin zum „Final4” des Damentischtennis an. Hierbei wurde im Gegensatz zur Bundesliga mit Dreiermannschaften gespielt, sodass es zu folgenden Aufstellungen kam:
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim
- Ding, Yaping
- Matelova, Hana
- Wan, Yuan
TSV Schwabhausen
- Yang, Ting
- Bakula, Andrea
- Maier, Eva-Maria
Begonnen wurde mit der Partie Ding gegen Bakula. Hier gelang Ding ein perfekter Auftakt. Bakula agierte zeitweise zu defensiv und ließ sich das Spiel von Ding sozusagen aufdrücken. Diese konnte mehrfach mit ihren Angriffsbällen, die sie zwischen das Abwehrspiel einstreute, einen Ballwechsel erfolgreich zum Abschluss bringen. Bakula versuchte es in den ersten beiden Sätzen über viel Spin, konnte sich damit aber nicht in die bessere Position bringen. Im dritten Satz änderte Bakula etwas ihre Taktik und konnte immer wieder mit strammen Schüssen Ding in Verlegenheit bringen. Dies schien die richtige Taktik zu sein, denn Bakula konnte Satz drei ebenso klar gewinnen wie Ding ihrerseits die beiden vorangegangenen Sätze. Ding konnte aber im vierten Satz das Spiel wieder zu ihren Gunsten drehen; Bakula gelang es nicht mehr, mit den schnellen Angriffsbällen zum Zug zu kommen. Damit wurde auch Satz vier klar von Ding gewonnen (Ergebnisse: 4, 4, -5, 4).
Das zweite Einzel bestritten dann Matelova und Yang. Matelova konnte sich nach ausgeglichenem Spielverlauf im ersten Satz zunächst mit dem 9:6 etwas Luft verschaffen, jedoch gelang Yang der 9:9-Ausgleich. Da auch der erste Satzball nicht genutzt wurde, musste die Verlängerung entscheiden. Hier konnte Matelova ihre erste Chance nutzten und holte sich den Satzgewinn. Im der zweiten Runde dann zunächst Yang mit leichten Vorteilen, bevor Matelova den 7:7-Ausgleich erreichte. Allerdings konnte Yang sich dann doch noch entscheidend durchsetzen und verwandelte ihren ersten Satzball. Satz drei dann ein Desaster für Matelova, die mit 0:10 in Rückstand geriet und nur noch ein paar Punkte machen konnte. Sie steckte das aber problemlos weg und kam im vierten Satz wieder ins Spiel zurück. Es gelang ihr wieder, sich einen kleinen Vorteil zum 8:6 zu erspielen, den Yang ausglich, bevor sie über das 10:8 doch noch den Erfolg hatte. Damit musste mal wieder ein fünfter Satz die Entscheidung bringen. Hier gelang Matelova der bessere Start – sie konnte sich schnell zum 4:1 absetzen, was Schwabhausens Coach zum Time-Out veranlasste. Dies zahlte sich aus, denn Yang konnte sofort zum 4:4 ausgleichen und ließ dann über weite Strecken Matelova nicht die Möglichkeit, entscheidend zu punkten (konnte aber andererseits auch nichts entscheidendes für eine Führung ihrerseits beitragen). Matelova konnte dann noch das 9:7 erspielen, bevor Yang in der Schlussphase die entscheidenden Punkte holte (Ergebnisse 11, -8, -3, 9, 9).
Nach der Pause ging es dann mit Wan gegen Maier weiter. Maier gelang es sofort, Wan mit ihrem schnellen Spiel unter Druck zu setzen und immer wieder den Fehler bei ihrer Gegnerin zu erzwingen. Damit ging Satz eins klar an Maier. Sie hatte auch im zweiten Satz leichte Vorteile, erreichte eine 9:6-Führung, die Wan aber egalisierte. Mit zwei leichten Fehlern ebnete sie dann Wan den Satzerfolg. Im dritten Satz kam Maier wieder gut ins Spiel und konnte sich erneut eine klare Führung (8:3) erspielen, die aber Wan erneut ausgeglichen werden konnte. Maier wehrte noch den ersten Satzball Wans ab, hatte selbst die Möglichkeit zum Satzgewinn – die sie aber nicht nutzen konnte – bevor Wan mit ihrem zweiten Satzball die 2:1-Führung erreichte. Offensichtlich gab das einerseits Wan das nötige Selbstvertrauen, andererseits hinterließ die ungenutzte Möglichkeit bei Maier ihre Spuren, die im vierten Satz nichts entscheidendes zum Spiel mehr beitragen konnte und so Wan zu ihrem Erfolg gratulieren musste (Ergebnisse: -6, 9, 12, 4).
Damit kam es zum „Gipfeltreffen“ zwischen den beiden Spitzenspielerinnen Ding und Yang. Hier gelang Ding ein Auftakt nach Maß, sie konnte nach zwischenzeitlichem Ausgleich den Satz sicher für sich entscheiden. Im zweiten Satz konnte sich dann Ding zunächst eine 7:3 – Führung erspielen, die aber von Yang ausgeglichen wurde, die ihrerseits dann eine 10:7 – Führung erreichte. Sie konnte aber die Chance nicht nutzen, sodass Ding über die Verlängerung doch noch den Satz gewann. Im dritten Satz dann ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Ding erst in der Schlussphase wiederholt mit ihren besseren Angriffsbällen punkten konnte (Ergebnisse: 8, 12, 7)
Fazit
Der Favorit ist seiner Rolle gerecht geworden, aber die Schwabhauserinnen haben ihnen das Ganze nicht leicht gemacht und konnten erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Viele tolle Ballwechsel boten auch den Zuschauern was (siehe auch Kommentare… )
Meinungen / Kommentare zum Spiel
Wir haben gut gespielt. Schade, dass die zwei kleinen Chancen (Yang gegen Ding und Maier gegen Wan) nicht genutzt werden konnten (einer der mitreisenden Schwabhauser)
Yang ist im Vergleich zu Ding mit ihren Angriffsbällen nicht erfolgreich genug, um hier die entscheidenden Punkte machen zu können – eine Ausnahme bildeten zwei, drei tolle Punkte mit einem Angriffsball über die Rückhand (Einschätzung des Verfassers dieser Zeilen…)
Boah – wo kommt der denn her (Ausruf eines Zuschauers bei einem weit in der Rückhand Yangs gespielten Ball, den sie kurz vor dem Boden „aufkratzte“ und zurückspielen konnte)
Wie macht die dat? Dat jeht ja jar nicht… (Ausruf eines anderen Zuschauers bei einem ähnlichen Ball Yangs…)
Rund um das Halbfinalspiel herum gab es natürlich auch viel zu sehen und zu erkunden. Der Reisebericht von Helmut Pfeil gibt da einen sehr gelungenen Einblick :
Das Abendessen nahmen wir dann sehr „entspannt” in einem Lokal in der Innenstadt ein. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kamen wir in Berlin jederzeit bestens von A nach B.Für den Samstag nahmen wir uns dann vor, das Schöne an Berlin ein wenig besser kennenzulernen. Mit der Tram (heißt in Berlin: Metro) ging’s zum » Alexanderplatz. Von dort aus gingen wir gegen den kalten Wind in Richtung » Dom, » Brandenburger Tor und » Reichstag. Der Rückweg führte uns zu Europas größtem Schokoladenhaus. Auf dem Weg dorthin kam uns eine Dame entgegen, die ich freundlich mit „Grüß Gott” grüßte, worauf sie mir entgegnete: „Grüß Gott, ein frohes neues Jahr”. Mit meinem „Danke, gleichfalls” war unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel auch schon wieder weitergegangen.
Ein erstes Highlight für mich!!Am Abend hatte wir bei einem Empfang des Senats nicht nur die Möglichkeit, mit den Vertretern der anderen Teams zu sprechen. Es war auch möglich, bei diesem zwanglosen Stehempfang sich mit den anwesenden Senatsvertretern zu unterhalten. Nachdem der Vorsitzende des Sport-Ressorts der Stadt Berlin mit einer humorvollen Rede den Empfang eröffnet hatte, konnte ich nach dem sehr guten Essen länger mit ihm sprechen. Wie ich schon vor unserer Abreise angekündigt hatte, sprachen wir auch über den Länder-Finanzausgleich. Allerdings konnte ich an diesem Abend keine Verbesserung für Bayern erwirken.

Dann kam am Sonntag endlich das „Deutsche Pokalfinale”!! Hier durfte ich dann zusammen mit unseren Damen ein weiteres Highlight erfahren: nach dem Einmarsch und der Begrüßung mit Vorstellung der Teams standen wir vor den Zuschauern in der Box.
Unser TSV Schwabhausen steht beim Deutschen Pokalfinale zu den Klängen der Deutschen Nationalhymne in Berlin in der Halle und vertritt Schwabhausen, den Landkreis Dachau, Oberbayern ja ganz Bayern beim ersten sportlichen Höhepunkt des Jahres 2015 in der Bundeshauptstadt!!!!
Ein Moment, den zumindest ich lange nicht vergessen werde! Das Halbfinale gegen Bingen, das hoch gegen uns favorisiert war, konnten wir leider nicht für uns entscheiden. Aber trotz der scheinbaren Übermacht konnten wir Bingen stark fordern und hatten durchaus unsere Chancen, das Ergebnis zu verbessern – ja evtl. sogar eine Überraschung zu schaffen. Unsere Mädels haben gezeigt, dass wir uns durchaus absolut berechtigt für dieses Pokalfinale qualifiziert hatten. Wir haben Bingen, das letztendlich aber auch verdient gewonnen hatte, alles abverlangt.
Unterstützt wurden wir dabei auch durch eine größere Fangruppe, bei der sich das Team auch noch einmal herzlich für die Unterstützung bedanken möchte.Berlin war in jeder Beziehung eine Reise wert!
Diese Bilder aus Berlin stammen alle von Christiane Ernst und Helmut Hörnschemeyer:
» Alle Ergebnisse im Detail bei click-tt
» Meldung des DTTB auf tischtennis.de
Einen weiteren lesenswerten Bericht von über das gesamte Wochenende findet Ihr hier ab dem späten Mittwochabend ! Unbedingt noch einmal reinschauen bis dahin!!
Die Bilder zum Halbfinale von Christiane Ernst und Helmut Hörnschemeyer
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